Auf dem globalen Markt sehen sich Büromöbelanbieter mit einer Reihe komplexer und miteinander verknüpfter operativer Herausforderungen konfrontiert. Das Branchenumfeld bleibt weiterhin schwierig. So sanken beispielsweise im ersten Halbjahr 2025 die Gesamtgewinne chinesischer Möbelunternehmen ab einer bestimmten Größe im Vergleich zum Vorjahr um 23,1 %, was den immensen Marktdruck widerspiegelt, dem diese Unternehmen ausgesetzt sind.
Hinter diesem Gewinnrückgang steht in erster Linie der stetig steigende Kostendruck. Die Produktionskosten, einschließlich Rohstoff- und Lohnkosten, sind branchenweit stark gestiegen, wobei sich einige Rohstoffpreise um über 50 % erhöht haben. Dies hat die Gewinnmargen der Anbieter von Büromöbeln erheblich geschmälert. Gleichzeitig verändert sich die Marktnachfragestruktur grundlegend. Mit der zunehmenden Verbreitung von Telearbeit und dem Aufkommen hybrider Arbeitsmodelle hat der Anteil der Telearbeiter 30 % überschritten, was die Nachfrage nach traditionellen Möbeln wie Bürostühlen schwächt.
Die Herausforderungen im internationalen Handel sind besonders ausgeprägt. Einerseits führen wichtige Exportmärkte wie die EU und die USA strengere Umwelt- und Technikvorschriften ein, beispielsweise die EU-Holzverordnung und die neuen US-Formaldehydnormen. Diese „grünen Handelshemmnisse“ erhöhen die Kosten für die Einhaltung der Vorschriften und erschweren den Export. Andererseits wirken sich Unsicherheiten im Zusammenhang mit internationalen Handelskonflikten und Zollpolitiken direkt auf die Stabilität der Exportaufträge aus. Einige Lieferanten berichten von deutlich längeren Auftragszyklen europäischer Kunden, die bei der Auftragserteilung vorsichtiger geworden sind.
Darüber hinaus haben sich Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen von externem Druck zu internen Branchenstandards entwickelt. China führte 2025 strengere nationale Umweltstandards für Möbel ein, und globale Lieferketten fordern mittlerweile ein transparentes CO₂-Fußabdruckmanagement. Die Erfüllung dieser Standards erfordert oft zusätzliche Investitionen und stellt für viele kleine und mittlere Büromöbelhersteller eine erhebliche Überlebensherausforderung dar.
Der harte Wettbewerb auf dem Markt verschärft diese Herausforderungen zusätzlich. Der Büromöbelmarkt ist bereits hart umkämpft und weist eine ausgeprägte Produkthomogenisierung auf. Gleichzeitig sind die Serviceleistungen der Branche insgesamt unzureichend. Umfragen zeigen, dass weniger als 30 % der Unternehmen eine hohe Kundenzufriedenheit erreichen und nur eine Minderheit Reparaturen vor Ort innerhalb von 24 Stunden anbieten kann. Parallel dazu wächst der Markt für gebrauchte Büromöbel rasant und erreicht ein Volumen von mehreren hundert Milliarden Yuan, wodurch die Nachfrage direkt vom Markt für Neuware abgezogen wird.
Um diese Herausforderungen zu meistern, streben viele Büromöbelhersteller aktiv nach Transformation. Beispiele hierfür sind die Verlagerung des Fokus von reiner Auftragsfertigung hin zu Design und Markenbildung oder die Abkehr von der Abhängigkeit von einem einzigen Markt hin zu einer diversifizierteren globalen Präsenz, um Risiken zu minimieren. Einige Büromöbelhersteller prüfen zudem die Möglichkeit, sich zu integrierten Lösungsanbietern zu entwickeln, die „Produkte + Dienstleistungen“ anbieten.
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